Keltern von Wein – wie passt das zu einem Buch?
Das Lesen von Büchern und das Trinken eines Weines sind zwei verschiedene Tätigkeiten. Doch widersprechen sie sich nicht, sondern können sich ergänzen. Ein gutes Buch, dazu ein guter Wein und die Welt ist wunderbar.
Doch muss es in nicht nur um den Genuß von Wein gehen, sondern in so manchen Romanen spielt die Weinherstellung eine große Rolle. In den Büchern von Paul Grote geht es in der Regel eher um Wein aus Trauben gewonnen, während Uli Aechtner sich in Ihrem Buch “Todesrauscher” einer anderen Wein als Buchschwerpunkt ausgesucht hat: den Apfelwein.
Wobei per Definition ist Apfelwein kein Wein, sondern gilt als weinähnliches Getränk. Denn Wein darf sich nur ein Getränk nennen, dass von Früchten der Weinrebe stammt. Weine, die aus dem fruchtzuckerhaltigen Saft anderer Früchte, wie Äpfel, besteht muss immer den Namen der Verwendeten Frucht enthalten, wie z.B. der Wein aus Äpfeln Apfelwein heißen muss.
Einen Unterschied in der Herstellung der Weine gibt es im Detail, die Grundsätze sind sich ähnlich.
Doch muss ich das Wissen bevor ich ein Krimi wie “Todesrauscher” von Uli Aechtner lese? Nein, denn die Autorin beschreibt alles notwendige so detailliert, wie es zum Verständnis des Krimis notwendig ist, denn schließlich möchte der Leser einen guten Krimi lesen und nicht eine “Weinfiebel”.
Ein wenig Hintergrundverständnis ist aber immer hilfreich und vergrößert aus meiner Sicht das Lesevergnügen. So wird immer wieder im Prozess der Apfelweinherstellung der Begriff Keltern verwendet. Was bedeutet dies aber genau?
Das Wort Keltern hat eine doppelte Bedeutung. Zum einen wird so die Presse genannt, aber auch der Raum in dem sie steht, die man zur Weinherstellung benötigt. Denn als Basis wird der Saft aus den Früchten gepresst. Ganz allgemein wird unter Keltern aber auch die Weinherstellung verstanden.
Doch wie verläuft das Keltern im Sinne der Weinherstellung?
Zunächst wir die Frucht geerntet, ich bleibe hier zur Abwechslung bei Äpfeln. Diese werden dann in eine sogenannte Kellerei gebracht. Dort wird die Verarbeitung vorgenommen mit dem Ziel der Apfelweinherstellung. Zunächst muss dazu der Saft von den festen Bestandteilen des Apfels getrennt werden. Klingt kompliziert, doch heißt es letztlich nicht anderes als das der Saft aus dem Apfel benötigt wird.
Um die Äpfel verarbeiten zu können, werden sie gewaschen und zerkleinert. Die Masse aus kleinen Apfelstücken nennt man Maische. Die Maische wird durch ein Rohr in die Presse transportiert. Nach dem Auspressen fließt der frisch gepresste Apfelsaft direkt in Edelstahltanks. So können große Mengen in kurzer Zeit verarbeitet werden.
Nun liegt fertiger Apfelsaft vor, der im Prozess der Apfelweinherstellung Most genannt wird. Doch um aus Most Apfelwein zu erhalten, muss der Gärungsprozess angestossen werden. Entweder wird er Gärungsprozess angestossen durch Hinzugabe von Hefe oder er wird durch die fruchteigene Hefe in Gang gesetzt.
Dabei gilt, je länger der Apfelwein auf der Hefe ruht, desto kräftiger wird er.
Die Apfelreste, die nach dem Pressen übrig bleiben, werden Trester genannt und finden als Schaf- und Rinderfutter Verwendung.
Ein sehr spannender Prozess, der nicht bekannt sein muss um “Todesrauscher” von Uli Aechtner zu lesen.
Denn dort geht es um einen Arbeiter, der im Most einer Apfelweinkellerei ertrunkten ist. Hauptkommissar Christian Bär ermittelt. Was hat ihn bewogen, kurz vor dem Abfüllen in den Tank zu kriechen – und wer hat hinter ihm die Luke verschlossen? Doch bevor Christian Bär eine erste richtige Spur hat, geschieht ein zweiter Apfelweinmord.
Mehr Informationen zum Buch:
Titel: Todesrauscher |
Wer weiteres über Uli Aechtner und Ihren Hauptkommissar Christian Bär wissen will, kann hier viele Informationen und auch Hintergrundinformationen zu den Büchern finden.
(Quelle: https://www.delinat.com/keltern.html und http://wikunia.de/q/?l1=Wein&l2=Apfelwein)